Psychopharmaka-induzierte Gewalttaten

 

An
die Polizeibehörde / das Innenministerium
der Stadt / des Landes ...

 

 
12.04.2012

Sehr geehrte ...,

 

als Menschenrechtsverein beschäftigen wir uns seit Jahren sowohl in Deutschland als auch international mit Verbrechen und Gewalttaten, die NACH psychiatrischer Behandlung verübt wurden.

 

Auffallend ist, dass Psychiater eine Art neue Kategorie von Straftätern hervorbringen können, ohne dafür jemals selbst zur Rechenschaft gezogen zu werden. Bei solchen Straftätern handelt es sich um Personen, die strafrechtlich bislang nicht oder nicht nennenswert in Erscheinung getreten waren, kein fassbares Motiv aufweisen und scheinbar urplötzlich besonders schwere oder unfassbare Gewalttaten verüben.

 

Erst die Behandlung mit bestimmten psychiatrischen Tabletten kann manche Menschen zu teilweise bestialischen Verbrechern machen. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMEA) verlangt aus diesem Grunde seit 2006 endlich, dass deutliche Warnhinweise auf Beipackzetteln einiger Antidepressiva angegeben werden, da festgestellt wurde, dass sie u.a. Aggressivität, gewalttätiges Verhalten und Selbstmordgedanken verursachen können.

 

Die Neue Westfälische zitiert am 14. März 2009 Dr. Wolf Müller, Chefarzt der Psychiatrischen Tagesklinik Bünde, der sich zur Gefährlichkeit von Antidepressiva äußert: Eine große Gefahr gehe nach Ansicht des Chefarztes von so genannten 'Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern' (SSRI) aus, zu denen auch das Fluoxetin gehört. Diese werden zur Behandlung von Depressionen verordnet. 'Diese Mittel können unter anderem starke Aggressionen auslösen, bis hin zu suizidalen Stimmungen oder aggressiven Durchbrüchen gegen andere.'

 

Viele Wissenschaftler und Experten warnen deshalb bereits seit Jahren vor der Verwendung von Psychopharmaka. Psychiater hingegen gehören unserer Erfahrung nach eher sehr, sehr selten zu den Kritikern von Psychopharmaka und Prof. Müller ist hier eine Ausnahme.

 

Psychodrogen beeinträchtigen die geistige wie körperliche Gesundheit von Menschen. Nachforschungen haben ergeben, dass auffallend viele der so genannten Amokläufer aus den USA, die durch Schulmassaker in den letzten Jahren auch bei uns die Schlagzeilen beherrschten, vor ihrer Tat persönlichkeitsverändernde psychiatrische Tabletten bekamen, von denen bekannt ist, dass sie als Nebenwirkungen Gewaltausbrüche, Aggressionen, den Drang zu zerstören und schlimmstenfalls den Drang zum Töten und Suizidgedanken auslösen können.

 

Die US-amerikanische Lebens- und Arzneimittelbehörde (FDA) sprach im Juni 2005 im Zusammenhang mit der Verabreichung bestimmter Psychopharmaka offiziell mögliche Sicherheitsbedenken aus.

 

Studien

Eine in Kanada durchgeführte Studie über Auswirkungen von Psychopharmaka auf Strafgefangene kommt zu dem Schluss, dass gewalttätiges und aggressives Verhalten deutlich häufiger bei jenen Gefangenen auftrat, die psychiatrische Tabletten einnahmen.

 

Eine schwedische Studie, die im Jahr 2000 an 47 jugendlichen Straftätern durchgeführt wurde, kommt zu dem Schluss, dass 40% von ihnen akuten Missbrauch mit einem bestimmten Tranquilizer betrieben, der als Angstlöser bekannt war. Das Mittel ermöglichte ihnen, extrem gewalttätige Verbrechen zu begehen. Die Drogentäter zeigten keine Schuldgefühle wegen ihrer Gewaltverbrechen, heißt es in dem Bericht. Ich fühlte gar nichts, als ich fünfmal auf ihn einstach, gab ein Teenager zu Protokoll.

 

Unten füge ich einige Beispiele von Gewalttaten aus den USA an, die im Zusammenhang mit Psychodrogen stehen, sowie Aussagen von Medizinern über die Suizidalität und Aggressivität nach der Einnahme von Psychopharmaka. Anzumerken ist, dass sowohl während der Einnahme als auch nach dem Absetzen psychiatrischer Tabletten als Nebenwirkung ein erhöhter Zerstörungsdrang oder sogar ein Drang zum Töten oder zum Selbstmord feststellbar ist.

 

Forderung

Ich bitte Sie, sich im Namen aller Opfer (in diesem Fall sogar der Täter, welche möglicherweise erst nach Verabreichung eines Psychopharmakons gewalttätig wurden), für die Einrichtung eines Registers einzusetzen, in dem Gewalttaten im Zusammenhang mit Psychopharmaka erfasst werden und den Aspekt der Psychopharmaka induzierten Gewalttaten bei polizeilichen Ermittlungen routinemäßig zu prüfen.

 

Es sollte zuerst nach Hinweisen auf eine Einnahme von Antidepressiva untersucht werden, wobei jedoch auch andere Psychopharmaka als Nebenwirkung gewalttätiges und aggressives Verhalten verursachen können. Gewalttätiges Verhalten ist besonders auch nach dem Absetzen eines Psychopharmakons beobachtet worden. In diesem Fall kann also immer noch der Kausalzusammenhang hergestellt werden, jedoch nicht mehr durch einen Nachweis des Psychopharmakas im Blut, sondern in den Haaren oder im Fettgewebe etc..

 

Wir vertreten die Auffassung, dass im Falle einer Beteiligung von Psychopharmaka mit bekanntem, gewaltverursachendem Potential, im Falle einer Gewalttat, die verantwortlichen Psychiater oder Mediziner für die Taten ihrer Patienten erhebliche Mitschuld tragen und entsprechend zur Rechenschaft gezogen werden sollten.

 

Staatsanwalt und Polizei müssen bei Ermittlungen die nicht mehr übersehbaren Folgen einer Einnahme von Psychopharmaka berücksichtigen. Die Zahl der Verabreichungen von Psychopharmaka in Deutschland wächst ständig und damit die Problematik Psychopharmaka-verursachter Gewalttaten. Auch kriminologische Institute müssen sich stärker mit dem Aspekt Psychopharmaka-induzierter Gewalttaten" beschäftigen und Forschungsaufträge müssen zu dieser brisanten Thematik vergeben werden. Eine strafrechtliche Ahndung darf nicht weiterhin damit abgeschlossen sein, nur weil der Täter sich nach seiner Tat womöglich selbst gerichtet hat. 

 

Sollten Sie weitere Informationen wünschen, steht Ihnen unser Verein gerne jederzeit zur Verfügung.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Bernd Trepping

Präsident

 

 

Anlage: "Aufsichtsbehörden warnen vor Psychopharmaka" (5 Seiten)

 

Auf Anfrage kostenlose Zusammenstellung unseres amerikanischen Schwestervereins mit dem Titel:

"Report on the Escalating International Warnings on Psychiatric Drugs" (12 Seiten)

 

 

Beispiele so genannter Amokläufe und Gewalttaten nach Psychopharmaka:

 

16. April 2007: Der 23-jährige Student Seung-Hui Cho erschießt an der Virginia Tech Universität in Virginia, USA, insgesamt 32 Personen und verletzt 23 weitere, bevor er sich selbst tötet. Die Ermittlungsakten sind bis heute unter Verschluss. Bekannt ist aber, dass Seung-Hui Cho in psychiatrischer Behandlung gewesen ist und Psychopharmaka bekommen hat.

21. März 2005: Der 17-jährige Schüler Jeff Weise aus Minnesota, USA, erschießt in einem Amoklauf erst seinen Großvater und dessen Freundin, fährt dann zu seiner Red Lake High School und tötet dort 5 Mitschüler, einen Wachmann sowie einen Lehrer. Danach erschießt er sich selbst. Er steht unter einem Antidepressivum.

8. Juni 2001: Der 37-jährige Mamoru Takuma tötet in einer Grundschule in Osaka, Japan, 8 Schüler und verletzte 15 weitere. Takuma war mehrfach in psychiatrischer Behandlung und nahm an diesem Tag absichtlich eine zehnfache Dosis der ihm verordneten Psychopharmaka.

22. März 2001: Der 18-jährige Jason Hoffmann veranstaltet an der Granite Hills High School in Kalifornien eine wilde Schießerei, verwundet 3 Mitschüler und 2 Lehrer. Er steht unter zwei unterschiedlichen Psychopharmaka.

28. Oktober 1999: Ein Richter in den USA (North Dakota) entschied, dass der 24jährige Ryan Ehlis, der seine 5 Wochen alte Tochter erschossen hatte und danach einen Selbstmordversuch überlebte, frei gelassen werden soll. Ein US-Gericht erkannte damit erstmals, dass eine Psychose, die zum Auslöser einer Gewalttat wurde, durch die Nebenwirkungen eines Psychopharmakons verursacht worden war.

25. August 1999: Der 15-jährige Mathew Hardick tötet zuerst seinen Vater und schießt dann auf seine Mutter, die hinter einer Tür Schutz gesucht hat und daher mit Verletzungen davon kam. Eine Zeitung berichtete, dass Mathew unter Psychodrogen stand.

20. April 1999: Der 18-jährige Eric Harris, Anführer des Massakers an der Columbine High School in Littleton, Colorado, eröffnet das Feuer auf seine Mitschüler und tötet 12 Schüler und einen Lehrer, bevor er anschließend Selbstmord begeht. Harris war vorher ein neues Psychopharmakon verschrieben worden.

21. Mai 1998: Der 15-jährige Kip Kinkel erschießt zuerst seine Eltern und eröffnet dann in seiner Schule in Springfield, Oregon, das Feuer auf seine Mitschüler. Dabei tötet er zwei Schüler und verletzt 22 weitere. Kinkel steht unter zwei unterschiedlichen Psychopharmaka.

24. März 1998: Der 13-jährige Mitchell Johnson und der 11-jährige Andrew Golden erschießen 4 Mitschüler sowie einen Lehrer und verletzen 9 weitere Schüler und einen Lehrer der Westside Middle School in Arkansas, USA. Die Täter sind zuvor mit Psychopillen behandelt worden.

25. Mai 1997: Der 18-jährige Jeremy Strohmeyer vergewaltigt und ermordet ein 7-jähriges Mädchen in der Damentoilette eines Casinos in Las Vegas. Bei Jeremy war das so genannte Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom (ADS) diagnostiziert und ein Psycho- pharmakon verschrieben worden. Er nahm die Pillen seit einem Monat.

 


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