Pariser Platz Stuttgart - "Ausstellung zeigt unheilige Allianz zwischen Psychiatrie und Pharmaindustrie."


15. April 2024

Die ersten 500 Besucher informierten sich dieses Wochenende auf dem Pariser Platz in Stuttgart über die Menschenrechtsverletzungen durch die Psychiatrie. Der Verein Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte Deutschland e.V. (KVPM) zeigt dort in einem 150 Quadratmeter großen Zelt bis Donnerstag (18. April) auf 12 großen Messestellwänden und 6 Videostationen den roten Faden einer Psychiatrie ohne Menschlichkeit DAMALS und HEUTE. Die internationale Wanderausstellung „Psychiatrie: Tod statt Hilfe“ entrüstet, schockiert und klärt schonungslos über Fakten auf.

 

Passanten aus Stuttgart werden durch die Verteilung von 50.000 Flugblättern, durch Poster, durch Banner am Ausstellungszelt oder durch ehrenamtliche Helfer auf die Aktion aufmerksam gemacht.

Eröffnungsveranstaltung

Passanten aus Stuttgart werden durch die Verteilung von 50.000 Flugblättern, durch Poster, durch Banner am Ausstellungszelt oder durch ehrenamtliche Helfer auf die Aktion aufmerksam gemacht.

Unter den Besuchern war auch der 20-jährige Paul D. (Name geändert), ein Opfer des berüchtigten Kinderpsychiaters Dr. Michael Winterhoff. Winterhoff schloss seine Praxis 2021, nachdem zahlreiche Strafanzeigen wegen seiner jahrelangen Verordnung von sedierenden Psychopillen an Minderjährige und seine Genitaluntersuchungen zu einer breiten Kritik in den Medien führten.

Paul litt furchtbar unter den Nebenwirkungen. „In den Hoch-Zeiten bekam ich morgens 8 Pillen und abends wieder. Ich war nicht mehr Herr über meinen Körper, konnte nicht mehr klar denken.“ Er bekam Ohrenbluten, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Schlafstörungen. Die Psychopillen führten auch zu Wutausbrüchen. Als ihm im Alter von 13 Jahren sein bester Freund in der Schule einen Stift nahm, rastete Paul aus und schlug den Kopf seines Freundes mehrfach hart auf den Tisch, bis zum Schädelbasisbruch.

Heute nimmt Paul keine Psychopharmaka mehr, leidet aber immer noch an den Spätfolgen. Nach dem Besuch der Ausstellung am Pariser Platz begann Paul sofort mit der Verteilung von Flyern, um Menschen vor psychiatrischen Übergriffen zu warnen. Ebenso wie eine andere junge Betroffene, die nach mehreren familiären Verlusten 2020 in der Trauerzeit Hilfe suchte und sich in einem psychiatrischen Zwangs-System wiederfand, dass sie sich vorher in Deutschland gar nicht hätte vorstellen können.

Einem Erzieher aus Offenburg ging ein Licht auf, als er in der Ausstellung erkannte, auf welch unwissenschaftliche Weise psychiatrische Diagnosen von Psychiatern willkürlich erfunden werden, während ihre Namen zugleich auf der Gehaltsliste der Pharmaindustrie zu finden sind. Die anschließende Vermarktung erfundener Krankheiten der Psychiatrie ist ein Milliardengeschäft mit gefährlichen Psychopharmaka. Der Erzieher nannte die Beziehung zwischen Psychiater und Industrie eine „unheilige Allianz, die das Leben einer ganzen Generationen manipuliert“.

Der Rechtsanwalt und Experte für Menschenrechtsverletzungen in der Psychiatrie, Dr. David Schneider-Addae-Mensah, nannte die Psychiatrie bei seiner offiziellen Eröffnungsrede der Ausstellung "keine Wissenschaft, sondern eine Pseudowissenschaft". Er spricht sogar von Scharlatanerie. "Sie können Psychiatrie nicht ernsthaft wissenschaftlich untersuchen und deswegen lehne ich den Psychiater auch als Facharzt ab. Das ist kein Facharzt," so der Karlsruher Anwalt.

Der Besuch der Ausstellung ist kostenfrei und wird jedem außer Kindern unter 16 empfohlen. Sie ist täglich von 10 bis 22 Uhr geöffnet.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, die Koordination von Interviewterminen ist unter der Telefonnummer 0178 - 613 74 67 möglich. 

Nicola Cramer, Bernd Trepping
Vorstand KVPM Deutschland e.V.

Bilder:
- Blick in die Ausstellung der KVPM Pariser Platz
- Dr. Schneider-Addae-Mensah u. Vorstände KVPM Deutschland
- Eröffnungsveranstaltung

Quelle: KVPM. Bilder freigegeben

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Die KVPM wurde 1972 von Mitgliedern der Scientology Kirche gegründet
und gehört zum weltweit größten Netzwerk ehrenamtlicher Helfer
zur Aufdeckung von Missbräuchen in der Psychiatrie