Aktuelle Studie bestätigt: Nebenwirkungen von Psychopharmaka sind für unerklärliche Gewalttaten „mitverantwortlich“. Bei Gewalt nach Psychopharmaka müssen Psychiater strafrechtlich zur Rechenschaft gezogen werden.

15. Oktober 2020

Sehr geehrte ...,


das Ärzteblatt berichtet in seiner Ausgabe von Juni 2020 über die Veröffentlichung einer schwedischen Studie in der Zeitschrift European Neuropsychopharmacology (2020; DOI: 10.1016/j.euroneuro.2020.03.024). Es gibt bereits eine Reihe überwältigender Nachweise über die gewalt- und auch suizidfördernde Wirkung von Antidepressiva (SSRI). Psychiater warnen ihre Patienten in der Regel nicht vor diesen gefährlichen „Nebenwirkungen“.
Bisher unbescholtene Bürger, denen Antidepressiva verordnet wurden, können auf diese chemischen Keulen u.U. völlig wesensverändert reagieren. Es kam wiederholt vor, dass diese Patienten plötzlich und unvermittelt schwer aggressiv und gewalttätig werden. Einige haben sogar ihre eigenen Kinder oder andere nahe Familienangehörige verletzt oder ermordet, es kam zu Selbstmord und immer häufiger auch zu Massenmorden oder Amokläufe. Dabei wurde der verantwortliche Psychiater in den wenigsten Fällen strafrechtlich für die Folgen seiner „Behandlung“ strafrechtlich zur Rechenschaft gezogen.
Die schwedische Studie stellt fest, dass die gewalt-induzierende Tendenz im Zeitraum von 12 Wochen nach Absetzen des Antidepressivums besonders besteht.

Ein Team um Tyra Lagerberg vom Karolinska Institut in Stockholm hat hierzu die Daten von 785.337 Schweden im Alter von 15 bis 60 Jahren analysiert, denen von 2006 bis 2013 ein SSRI verschrieben wurde. Diese Patienten wurden im Schnitt etwa 7 Jahre lang nachbeobachtet. Darunter waren Zeiträume, in denen ihnen SSRI verordnet worden waren und solchen, in denen dies nicht der Fall war.

Erstautorin Tyra Lagerberg, Abteilung für medizinische Epidemiologie und Biostatistik des Karolinska Instituts: „Frühere Arbeiten haben einen Zusammenhang zwischen dem Einsatz von SSRI und Gewalt bei jungen Menschen, nicht aber bei Erwachsenen festgestellt. Unsere Studie ist viel umfangreicher und erlaubt es uns zu bestätigen, dass es auch bei Erwachsenen einen Zusammenhang gibt.“

Das Ärzteblatt schreibt: „Lagerberg rät den Psychiatern, Patienten mit einem erhöhten Risiko (etwa nach früheren Straftaten) auf die Gefahr hinzuweisen und bei möglichen Warnzeichen wie Feindseligkeit, Aggressivität und Reizbarkeit ärztlichen Rat einzuholen.“

Unser Verein fordert seit Jahrzehnten die Einbeziehung des Faktors der chemisch induzierten Gewalt- bzw. Straftaten im Zusammenhang bei kriminologischen Ermittlungen und der juristischen Bewertung von Straftaten.
In der Behandlung von depressiven Erkrankungen nimmt die Verschreibung von antidepressiven Medikamenten in Deutschland konstant zu. Aktuell werden in Deutschland 1,5 Milliarden Tabletten pro Jahr verordnet. Das ist eine Versiebenfachung im Vergleich zu 1991 – bei nur geringer Erhöhung der Bevölkerungszahl. Gleichzeitig zeigt sich im übrigen keine Verringerung der krankheitsbedingten Ausfälle und sogar eine lineare Erhöhung der Anzahl der Berufsunfähigkeitstage und der Berufsunfähigkeitsrenten.

Auffallend ist eine Art gemeinsamer Nenner der Kategorie von scheinbar Motiv losen, „unerklärlichen“ bzw. nicht nachvollziehbaren Gewalttaten, die vor ihrer Tat in psychiatrischer Behandlung waren und erst nach psychiatrischer "Behandlung" zum Mörder bzw. Attentäter wurden.

Weltweit haben Arzneimittelbehörden, darunter das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Warnungen über die verheerenden Nebenwirkungen von Psychopharmaka herausgegeben. (Anlage 1)

Psychiater sind sich des Gewalt auslösenden Potentials von Psychopharmaka bewusst und deshalb verpflichtet, ihre Patienten im Rahmen ihrer Aufklärungspflicht über diese Nebenwirkungen zu unterrichten. Unsere Erfahrung zeigt jedoch, dass diese wichtige Aufklärung bzw. Warnung immer wieder unterlassen wird.

Wir fordern:

  1. Gesetzliche Reformen, damit Psychiater für die Gewalttaten von Patienten, denen sie zuvor Psychopharmaka mit gefährlichen Nebenwirkungen verabreicht haben, strafrechtlich für die Folgen mit zur Verantwortung gezogen und haftbar gemacht werden.  Dies muss als Offizialdelikt verfolgt werden.
  2. Die Einrichtung eines bundesweiten Registers, das die Zusammenhänge zwischen der Verabreichung von Psychopharmaka und Gewalttaten registriert.


BEGRÜNDUNG:

Psychopharmaka - Auslöser von Aggressionen, Suizid und Gewalttaten


Beipackzettel von Antidepressiva weisen als offizielle „Nebenwirkung“ u.a. auf die Gefahr von gesteigerter Suizidalität und erhöhter Aggressivität hin. 35 so genannte Amokschützen an Schulen in den USA standen unter dem Einfluss von gefährlichen Psychopillen, vor deren Mord und Suizid fördernde Wirkung weltweit Arzneimittelbehörden wiederholt gewarnt haben. Am 18.02.2013 berichtete auch die ARD in der Reportage „Gefährliche Glückspillen – Milliardenprofite mit Antidepressiva“ über diese Gefahr. Die Sendung ist auf YouTube noch online.

Am 8. Juni 2016 wurde eine Studie im britischen Medizinjournal The Lancet veröffentlicht (Cipriani et al., 2016), diese zeigte erneut: ANTIDEPRESSIVA VERSCHLIMMERN PROBLEME.

Die Süddeutsche Zeitung berichtete am 9. Juni 2016 unter der Unterüberschrift:
„Medikamente zur Behandlung depressiver Kinder und Jugendlicher wirken meist nicht. Teilweise verschlimmern sie die Probleme sogar, wie eine aktuelle Studie zeigt.“

In Einzelfällen könnten die Mittel sogar suizidale Tendenzen bei Minderjährigen steigern, heißt es in der Veröffentlichung eines internationalen Forscherteams. Für die Studie hatten die Wissenschaftler die Befunde aus 34 klinischen Tests an mehr als 5.000 Patienten im Alter zwischen neun und 18 Jahren ausgewertet. Der ebenfalls eingesetzte Wirkstoff Venlafaxin habe sogar stärker ausgeprägte Suizidgedanken bewirkt. Weitere Mittel seien weitgehend wirkungslos geblieben. Es zeichnet sich „kein klarer Vorteil“ für die Behandlung schwer depressiver Kinder und Jugendlicher mit den gängigen Antidepressiva ab, wenn Risiken und potenzieller Nutzen abgewogen werden, resümieren die Autoren. Sie empfehlen eine genaue Beobachtung der minderjährigen Patienten, die mit solchen Medikamenten behandelt werden. Die Studienautoren beklagen, dass es einen Mangel an gesicherten Erkenntnissen über die Auswirkung von Antidepressiva speziell bei Minderjährigen gebe. Aufgrund der unsicheren Datenlage raten Ärzte schon seit Längerem davon ab, Kinder mit Venlafaxin zu behandeln.
(Quelle: www.zeit.de/wissen/gesundheit/2016-06/depression-studie-antidepressiva-kinder-jugendliche-wirkung)

Mit der Aufdeckung der gefährlichen Risiken von Psychopharmaka haben sich auch die Schadensersatzklagen erhöht. In den USA mussten Pharmafirmen über 4,9 Milliarden US-Dollar (3,3 Milliarden Euro) an straf- und zivilrechtliche Strafen und bei Vergleichen zahlen. Das zog weitere Konsequenzen nach sich: Am 05.02.2010 wurde in der US-Presse vom Wall Street Journal mitgeteilt: "Glaxo verabschiedet sich von Antidepressiva-Forschung". Am 02.03.2010 teilte Reuters mit: "AstraZeneca lässt Forschung von Psychopharmaka und anderen Medikamenten fallen.“

Der Film „Die Psychiatrie erschafft Gewalt“ unter Extras auf der DVD „Gefährliche Psychopharmaka – Ein Milliardengeschäft“ zeigt auf, dass auch die Amokläufer an weiteren Schulen unter dem Einfluss gefährlicher Psychopharmaka standen, darunter die Massaker an der Red Lake Indian Reservation School im Jahr 2005 (Psychopharmakon: Prozac), an der Centennial High School (Psychopharmakon: Effexor) und an der Columbine High School (Psychopharmakon: Luvox). Der 11-minütige Filmbeitrag ist online zu sehen unter: www.youtube.com/watch?v=cl41jSf71TI.

Bereits im Jahr 2006 stellte die KVPM Antrag auf Akteneinsicht nach dem Informationsfreiheitsgesetz (IFG) beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) betreffend Nebenwirkungen und tödliche Nebenwirkungen von SSRI-Antidepressiva (Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer). Schließlich erhielt die KVPM einen Auszug aus der UAW-Datenbank des Bundesinstituts (UAW = Unerwünschte Arzneimittelwirkungen) mit 259 Todesfällen nach Einnahme von SSRI-Psychopharmaka.


Am 18.02.2013 wurde von der ARD die Dokumentation: „Gefährliche Glückspillen – Milliardenprofite mit Antidepressiva“ ausgestrahlt. Diese Dokumentation belegte erneut, welch gefährliche Nebenwirkungen und Folgen Antidepressiva haben können und wies darauf hin, dass immer wieder bizarre, unerklärliche Gewalttaten unter dem Einfluss von Psychopharmaka begangen wurden. Von besonderem Interesse für Sie dürfte der Bericht über ein Tötungsdelikt in Harkema, Niederlande, sein (ab Minute 21:30 in der Reportage). Dort hatte der Täter, Wilhelm Isardi, unter dem Einfluss eines Antidepressivums einen Nachbarn mit einer Pistole angegriffen und getötet.

Isardis Strafverteidigerin Alie Westerhuis hierzu:

„Niemand sah diesen Mann als aggressiv an, alle mochten ihn, und es ist unmöglich, dass ein liebevoller Ehemann, der sich um seine Familie und Kinder kümmert, zur Tötungsmaschine wird. So eine Veränderung muss durch etwas verursacht worden sein, sie ist nicht normal. “

Der zuständige Richter ordnete in diesem Verfahren den weltweit ersten wissenschaftlichen Test an, der nachweisen sollte, ob es eine Verbindung zwischen sog. SSRI-Antidepressiva und aggressivem Verhalten gibt. Der 50-seitige Bericht vom 30.01.2012 über diesen Test kam zu dem Schluss: Dieser Mann wurde durch Antidepressiva aggressiv. Zum ersten Mal hatten Wissenschaftler eine Verbindung zwischen einem Medikament und Aggressivität bei einem bestimmten Täter nachweisen können.

Prof. Bruno Müller-Oerlinghausen, Pharmakologe und ehem. Vorsitzender der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft, beschäftigt sich seit fast 30 Jahren mit dieser Gruppe von Antidepressiva. In der ARD-Dokumentation sagte er darüber:

„Das wirkt erstaunlich und paradox, aber es ist so, dass ein Mittel gegen Depressionen, was doch eigentlich die Suizidalität reduzieren sollte, dass das gleichzeitig, in manchen Fällen, Suizidalität auslösen kann.“
„Für mich ist das ein einzigartiger Fall, auch für mich als Wissenschaftler, der sich mit SSRIs und Aggressivität und Suizidalität lange beschäftigt hat, ist das ein großartiger Fall, dass ein Richter so etwas mal angeordnet hat, um hier Klarheit zu gewinnen.“
„Dass ein Gericht quasi einen wissenschaftlichen Test angeordnet hat, das ist einzigartig und die Ergebnisse sprechen ja dafür, dass die Hypothese eben stimmt: SSRIs können bei bestimmten Personen Aggressivität, schlimme Aggressivität, auslösen bis hin zu Mordimpulsen.“

In dem ARD-Bericht wird auch dokumentiert, dass und wie die pharmazeutischen Hersteller dieser Mittel diese ihnen zum Teil schon seit Jahrzehnten bekannten gefährlichen Nebenwirkungen und Risikodaten unter Verschluss gehalten und den Zulassungsbehörden vorenthalten haben. Vor diesem Hintergrund wurden in den USA in den letzten Jahren Straf- und Zivilprozesse gegen einige der großen Pharmakonzerne geführt, die zu Straf- und Schadenersatzzahlungen in Milliardenhöhe führten.

Wir bitten Sie, sich diese ARD-Dokumentation anzusehen. Die Sendung ist auf YouTube zu finden unter: www.youtube.com/watch?v=4Uk4f_hMvT4.


Der Co-Pilot Andreas Lubitz, der am 24. März 2015  149 Menschen und sich selbst in den Tod riss, als er ein Verkehrsflugzeug absichtlich abstürzen ließ, nahm Lorazepam und ein Antidepressivum. Lorazepam ist ein starkes Beruhigungs- und Schlafmittel (Tranquilizer). Es wird bei Angst-, Spannungs- und Erregungszuständen sowie bei Schlafstörungen verschrieben. Die Fa. Wyeth vermarktet es unter dem Handelsnamen Tavor und ist mit 55% der Verordnungen Marktführer (Arzneiverordnungs-Report 2013). Auch bei diesem Mittel ist ein erhöhtes Suizid-Risiko als Nebenwirkung bekannt.

Ebenso sind z.B. bei Antidepressiva mit den Wirkstoffen Citalopram, Sertralin und Escitalopram Aggressivität und Selbstmordneigung in den Präparatebeschreibungen ausdrücklich erwähnte Nebenwirkungen, abgesehen von anderen genannten gravierenden psychischen Nebenwirkungen.

Am 05.05.2015 wurde im WDR hierzu die 5½-minütige Reportage „SSRI Antidepressiva – Selbstmordgefahr vertuscht?“ ausgestrahlt. Hier äußert sich Prof. Müller-Oerlinghausen zu den Psychopharmaka im Fall Lubitz:

„Wenn sich darunter zum Beispiel bestimmte Antidepressiva befunden haben, dann ist zumindest die Vermutung oder die Spekulation erlaubt, dass dadurch sich etwas in ihm verändert hat. Dass dadurch zum Beispiel Suizid-Ideen oder erhöhte Aggressivität ausgelöst worden ist, denn das kennen wir, das gibt es unter diesen Substanzen. …
Das besondere an diesen SSRI-Antidepressiva ist, dass sie zum einen eine erregende Komponente haben. Das ist anders wie bei den alten Antidepressiva. Das merkt man daran, dass die Patienten zum Beispiel schlaflos werden, dass sie unruhig werden, dass sie Angstzustände haben. Und zum anderen, das ist besonders, ja geradezu unheimlich, können sie in einem Gehirn, einem Kopf, der bislang nie an Selbstmord, an Suizid, gedacht hat, plötzlich Suizid-Ideen produzieren, die ganz bedrängend sein können und die eigentlich als persönlichkeitsfremd von dem Betreffenden erlebt werden.“


In dem Bericht wird einer Studie erwähnt, in der über 140.000 Depressive beobachtet wurden, in der die Suizidgefahr durch SSRI noch einmal eindeutig nachgewiesen werden konnte. Prof. Müller-Oerlinghausen hierzu:

„Es ist die erste Studie, in der derartige Fälle ganz sorgsam im Detail beschrieben worden sind, das gab es bislang gar nicht. Und es war schwierig, diese Studie überhaupt zur Publikation zu bringen.“

Bitte sichten Sie diese Reportage in der WDR-Mediathek unter:
www1.wdr.de/fernsehen/quarks/aktuellesvideo-antidepressiva-100.html.

Psychopharmaka-induzierte Gewalttaten - und kein Ende in Sicht

>>  CNN berichtete, dass ein 19 Jahre alter IS-Kämpfer namens Kareem folgendes aussagte: „Sie gaben uns Medikamente, Tabletten, die Halluzinationen hervorrufen und die verursachen, dass du in die Schlacht ziehst, wobei es dir egal ist, ob du überlebst oder stirbst.“
    Quelle: “Syria Fighters may be fueled by amphetamines,” CNN, 20 Nov. 2015, www.cnn.com/2015/11/20/world/syria-fighters-amphetamine/.
    
>>  Ein früheres Mitglied der Syrischen Armee sagte aus, dass wenn ein Offizier anwies, die Medikamente zum ersten Mal zu nehmen, „es sich so anfühlte, als ob man in der Lage wäre 10 Menschen, die vor einem stehen, zu fangen und sie zu töten.“
    Quelle: “Syria’s Speed Freaks, Jihad Junkies, and Captagon Cartels,” Foreign Policy, 19 Nov. 2015, foreignpolicy.com/2015/11/19/syria-isis-captagon-lebanon-assad/.

>>  Der Attentäter von Nizza, der am 14. Juli 2016 mit einem LKW 84 Menschen tötete, war laut Aussage seines Vaters wegen psychischer Probleme in ärztlicher Behandlung. Welche Psychopharmaka ihm verabreicht wurden, ist nicht bekannt.

>>  Auch der 18-jährige Amokläufer David Ali S., der am 22.07.2016 in München 9 Menschen erschoss und sich dann selbst tötete, war seit längerem in psychiatrischer Behandlung gewesen. Im Sommer 2015 verbrachte er laut Staatsanwaltschaft München zwei Monate in einer stationären Einrichtung. Auch danach sei er ambulant weiterbehandelt worden und habe Psychopharmaka verordnet bekommen.

>>  Der 27-jährigen Syrer, der am 24.07.2016 das Bombenattentat vor dem Open Air Festival in Ansbach verübt hat, war ebenfalls in einer Psychiatrie untergebracht, so zitierten Medienberichte den bayerischen Innenminister Herrmann.

>>  Der 25-jährige Izzet S., der am 27.02.2017 in Rott am Inn (Bayern) zwei Senioren mit Messerstichen brutal tötete, war seit 2010 in psychiatrischer Behandlung gewesen, aus der er am 04.02.2017 geflohen und untergetaucht war.

>>  Der 36-jährige Fatmir H., der am 09.03.2017 am Düsseldorfer Hauptbahnhof mit einer Axt wahllos auf Passagiere eingeschlagen und dabei neun Menschen zum Teil schwer verletzt hat, war ebenfalls in psychiatrischer Behandlung und stand unter Psychopharmaka.

Gesetzgeber und Justiz müssen realisieren, dass diese Substanzen die Symptome und Zustände hervorrufen können, gegen die sie angeblich wirken sollen.

Psychopharmaka-induzierte Gewalttaten fordern Tote und Verletzte und sind immer wieder Auslöser so genannter Amokläufe. Die betreffenden Psychopharmaka müssen deshalb verboten werden und die verschreibenden Psychiater müssen für die Taten ihrer Patienten strafrechtlich mit zur Verantwortung gezogen werden.


Bei Gewalttaten ohne fassbares Motiv oder mit besonders brutalem Vorgehen des Täters sollten Hinweise auf eine Einnahme von Psychopharmaka generell polizeilich untersucht und die Ergebnisse registriert werden. Gewalttätiges Verhalten ist besonders auch nach dem Absetzen von Psychopharmaka beobachtet worden. In diesem Fall kann also immer noch der Kausalzusammenhang hergestellt werden, jedoch nicht mehr durch einen Nachweis des Psychopharmakons im Blut, sondern in den Haaren oder im Fettgewebe etc.

Wir vertreten die Auffassung, dass im Falle einer Gewalttat mit Beteiligung von Psychopharmaka mit bekanntem, gewaltverursachendem Potential, die verantwortlichen Psychiater oder Mediziner für die Taten ihrer Patienten erhebliche Mitschuld tragen und entsprechend zur Rechenschaft gezogen werden sollten.

Staatsanwalt und Polizei müssen bei Ermittlungen die nicht mehr übersehbaren Folgen einer Einnahme von Psychopharmaka berücksichtigen und registrieren. Die Zahl der Verabreichungen von Psychopharmaka in Deutschland wächst ständig und damit die Problematik Psychopharmaka-verursachter Gewalttaten. Auch kriminologische Institute müssen sich stärker mit dem Aspekt „Psychopharmaka-induzierter Gewalttaten“ beschäftigen und Forschungsaufträge müssen zu dieser brisanten Thematik vergeben werden. Eine strafrechtliche Ahndung darf nicht weiterhin damit abgeschlossen sein, nur weil der Täter sich nach seiner Tat womöglich selbst gerichtet hat.

Es muss im Einzelnen untersucht und registriert werden, wie die behandelnden Psychiater und Neurologen eine später gewalttätig gewordene Person behandelt hatten. Welche Psychopharmaka wurden in welcher Dosierung in welchem Zeitraum verordnet? Wurde der/die Betreffende - und bei Minderjährigen die Eltern - von den Ärzten über das gewalt- und suizidfördernde Potential der Psychopharmaka in Kenntnis gesetzt und gemäß ärztlicher Aufklärungspflicht gewarnt?

Es muss ermittelt werden, welche Rolle diese Substanzen bei solchen Amokläufen und Gewalttaten gespielt haben. Es ist zu prüfen, ob nicht die verordneten Psychopillen ausschlaggebend für die innere Überwindung aller Grenzen der Vernunft und des Gewissens waren und zur Ermordung oder Verletzung von unschuldigen Menschen geführt haben.
 
Nach unserer Überzeugung haben Psychiater und Ärzte, welche ihrem Patienten Psychopharmaka verordnet haben, der daraufhin gewalttätig wurde und andere verletzt, ihrer aus der Übernahme der psychiatrischen Behandlung gebotenen Garantenpflicht und der durch die Behandlung gerade mit gewaltauslösenden Psychopharmaka geschaffenen Gefahrerhöhung nicht genügt. Sie haben sich daher mit hoher Wahrscheinlichkeit wegen fahrlässiger Tötung der meist unschuldigen Opfer ihrer Patienten strafbar gemacht.

Staatsanwaltschaften müssen gegen sämtliche Psychiater und Ärzte Verfahren einleiten, die einem späteren Gewalttäter Antidepressiva und andere Psychopharmaka verschrieben hatten.


In der Anlage übersenden wir Ihnen einige allgemein zugängliche Fakten über die gefährlichen Nebenwirkungen von Psychopharmaka. Von einem Psychiater oder Arzt, der diese verordnet, muss erst recht erwartet werden, dass er diese Fakten kennt und berücksichtigt, bevor er diese Mittel verordnet und Maßnahmen trifft, die geeignet sind, die damit einhergehenden Gefahren zu verhindern, zumindest aber zu reduzieren. In jedem Fall ist der verabreichende Arzt oder Psychiater verpflichtet, seine Patienten über das Aggressivität- und Gewaltverursachende Potential der Psychopharmaka zu unterrichten.

Wir bitten Sie daher erneut, sich für die Einrichtung eines solchen Registers einzusetzen.

Mit freundlichen Grüßen

Bernd Trepping

Kommission für Verstöße der Psychiatrie
gegen Menschenrechte Deutschland e.V.
Beichstraße 12
Seiteneingang rechts
80802 München

Tel.: 089 - 273 03 54
info@kvpm.de, www.kvpm.de

Vereinssitz München, VR 8166 Amtsgericht München
Die deutsche Kommission wurde 1972 von Mitgliedern
der Scientology Kirche in München gegründet

Anlage: Chronologie Warnungen von Arzneimittelbehörden.pdf