Internationale Ausstellung in Stuttgart klagt an: „Psychiatrie – Tod statt Hilfe!“

 

Pressemitteilung

 

Stuttgart, 1. Juni 2025 – Auf dem Pariser Platz in Stuttgart hat die Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte Württemberg e. V. am Samstag feierlich die internationale Ausstellung „Psychiatrie: Tod statt Hilfe!“ eröffnet. In einem 150 m² großen Zelt erhalten Besucher bis einschließlich Samstag, den 7. Juni, täglich von 10 bis 22 Uhr freien Zugang zu einer erschütternden Chronologie psychiatrischer Menschenrechtsverstöße – von den Anfängen der Psychiatrie bis in die Gegenwart.

Anhand von acht Videostationen und auf 14 großformatigen Messewänden wird aufgezeigt, wie psychiatrische Behandlungen oft weit mehr Schaden anrichten als Hilfe bieten. Ziel der Ausstellung ist es, die Öffentlichkeit aufzuklären, zu sensibilisieren und Wege aufzuzeigen, sich vor den zerstörerischen Auswirkungen fragwürdiger psychiatrischer Praktiken zu schützen.


Erschütternde Erfahrungsberichte und klare Worte bei der Eröffnung


Bei der Eröffnungsveranstaltung sprach unter anderem der Psychotherapeut Alfred Schaar, der in Boston, Philadelphia und Frankfurt studierte und Vorlesungen des international bekannten Psychiatriekritikers Prof. Dr. Thomas Szasz besuchte. Er bedankte sich bei den ehrenamtlichen Helfern für ihren Mut und warnte: „Immer mehr Menschen leiden in der heutigen Zeit unter den gesellschaftlichen Krisen. Sie finden in der Psychiatrie jedoch keine Hilfe, sondern werden in ein noch größeres Unglück gestoßen.“

Besonders eindrücklich war die Rede des 21-jährigen Leon, der als Kind Patient des inzwischen angeklagten Bonner Kinderpsychiaters Dr. Michael Winterhoff war.  „Ich verlor meine Lebendigkeit, mein Vertrauen, meine Freude – durch Psychopharmaka, die mich innerlich stumm machten. Ich war kein Patient, ich war ein Objekt“, berichtete er.

Hintergrund zu Dr. Winterhoff:
Laut den Vorständen der KVPM Deutschland e. V., Nicola Cramer und Bernd Trepping, steht Winterhoff wegen des Verdachts auf gefährliche Körperverletzung in 36 Fällen vor dem Landgericht Bonn. Ihm wird vorgeworfen, zwischen 2004 und 2021 Kinder in Jugendhilfe­einrichtungen ohne medizinische Notwendigkeit mit sedierenden Neuroleptika wie Pipamperon behandelt zu haben, um sie „gefügig“ zu machen.


Auch der Unternehmer Alexander S. teilte seine Erfahrungen als Sohn einer Psychiatriegeschädigten:
„Die wiederholten Zwangseinweisungen und Eingriffe in die körperliche Unversehrtheit meiner Mutter durch Überdosierung von Psychopharmaka, Fixierungen und fehlende Aufklärung haben tief traumatisiert. Es braucht eine Psychiatrie-Reform. Es braucht Herz, Sinn, Verstand. Schön, dass hier ein Zelt zur Aufklärung über Menschenrechtsverletzungen der Psychiatrie in Stuttgart steht.“

„Ich kämpfte dafür, dass meine Mutter als Mensch gesehen wird – nicht als Störung.  Die wiederholten Zwangseinweisungen und Eingriffe in ihre körperliche Unversehrtheit durch Psychopharmaka mit verheerenden Nebenwirkungen haben sie gebrochen. Das hatte furchtbare Auswirkungen auf sie – und traumatische Wirkungen auf mich.“


Die Ausstellung basiert auf dem weltweit bekannten Psychiatriemuseum der Citizens Commission on Human Rights (CCHR) in Hollywood. Die CCHR deckt seit über 50 Jahren Menschenrechtsverletzungen im psychiatrischen System auf. Die KVPM Deutschland führt diese Arbeit seit über 45 Jahren in Deutschland fort.

In Stuttgart stößt die Ausstellung auf großes Interesse: Am Freitag wurde die Ausstellung bereits in Betrieb genommen,

 

 

 

bis Samstag kamen bereits 770 Besucher.

 

 

 

 

Pressekontakt & Interviews vor Ort:

Bernd Trepping / Nicola Cramer
Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte Deutschland e. V.
Tel.: 0178 – 613 74 67

 

 

Hochauflösendes Bild- oder Videomaterial der Eröffnungsveranstaltung kann gerne zur Verfügung gestellt werden. (Fotos in der Anlage frei gegebene KVPM e.V.):

 

KVPM Deutschland e.V.
Beichstr. 12, Seiteneingang rechts
80802 München


Tel.: 089 - 273 03 54
E-Mail: info@kvpm.de       aktuell: art_pr@gmx.net
Website: www.kvpm.de

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