Menschenrechtsverein trommelt Politiker und Experten aus dem Gesundheitswesen zusammen und warnt:

 

Psychiatrie tötet

Zwischen 1991 und 2003 starben mehr als 40.900 Menschen in psychiatrischen Anstalten in Deutschland

 

 

München/Berlin:
Die Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte Deutschland e.V. (KVPM) ruft sämtliche Angehörige des Gesundheitswesens und der Politik dazu auf, sich anhand der Ausstellung "Psychiatrie: Tod statt Hilfe" selbst ein Bild von den Machenschaften des psychiatrischen Systems zu machen. Die aufwändige Wanderausstellung wird derzeit täglich von 10 bis 21 Uhr in der Joachimstaler Straße 25 gezeigt und dauert noch bis Sonntag, den 11. März 2007.

 

Alle 700 Mitarbeiter des Robert-Koch-Instituts erhielten letzten Freitag von der KVPM eine kostenlose Einladungskarte in die Ausstellung, ebenso wie die Mitarbeiter des Medizinischen Dienstes und der Kassenärztlichen Vereinigung. Das Robert-Koch-Institut veröffentlichte kürzlich die ersten Resultate einer Gesundheitssurvey zum sogenannten seelischen Wohlbefinden und Verhalten von Kindern und Jugendlichen. Sie beinhaltet die psychologisch/psychiatrische Studie BELLA. Mit dieser Studie wird die Notwendigkeit einer psychiatrischen Reihenuntersuchung aller Kinder in Deutschland vorgetäuscht. Einige Psychiater beabsichtigen sogar, eine derartige "Reihenuntersuchung" zur gesetzlichen Pflicht zu machen. Die Psychiatrie ist dafür verantwortlich, dass mittlerweile mehr als 90.000 Kindern in Deutschland psychiatrische Stimulanzien verordnet werden. Die Tendenz ist stark steigend. im Jahre 1995 waren es noch weniger als 5.000 Kinder.

 

Die amerikanische Arzneimittelzulassungsbehörde FDA veröffentlichte in den letzten zwei Jahren allein 11 Warnungen vor psychiatrischen Drogen, da sie suizidales Verhalten, Gewaltausbrüche, Herzanfall oder Schlaganfall auslösen oder sogar zum Tode führen können.

 

Der internationale Kontrollausschuss für Narkotika der Vereinten Nationen (INCB) warnte letzte Woche in seinem Jahresbericht davor, dass eine wachsende Anzahl von Todesfällen mit dem Missbrauch von verschreibungspflichtigen Medikamenten in Verbindung gebracht werden. Zudem wies der Ausschuss darauf hin, dass der rasante Anstieg der Verwendung von psychiatrischen Stimulanzien bei ADS (Aufmerksamkeitsdefizitstörung) in vielen Ländern mit einer möglichen Überdiagnostizierung und Übermedikamentierung im Zusammenhang steht.

 

Auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gab bereits 2005 zwei Warnungen vor Stimulanzien und Antidepressiva bei Kindern heraus, da sie u.U. zu suizidalem Verhalten oder gewalttätigem Verhalten führen können.

 

Fakt ist, dass psychiatrische Diagnosen wie die "Aufmerksamkeitsdefizitstörung" aus dem DSM (Diagnostischen und Statistischen Manual Psychischer Störungen) oder der ICD (International Classification of Diseases) stammen. Die Wenigsten wissen, dass die Erstausgabe des DSM im Jahre 1952 von der Amerikanischen Psychiatrischen Vereinigung (APA) herausgegeben wurde und 112 psychische Störungen enthielt. Das DSM-IV enthält mittlerweile 374 psychische Störungen, es scheint also immer mehr Geisteskrankheiten zu geben. Doch in Wirklichkeit stimmen Psychiater bei Konferenzen per Handzeichen darüber ab, welche "neuen Krankheiten" sie ins DSM aufnehmen möchten. Diese Diagnosen entbehren jeglicher wissenschaftlicher Grundlage. Mit den neu geschaffenen Diagnosen erhält sich die Psychiatrie ihre Patienten und schafft sich neue. Die Pharmaindustrie erfindet und verkauft die "passenden" Pillen dazu. Dr. John Rengen, Ex-Topmanager einer Pharmafirma meint dazu: "Ein lukratives Geschäft für die Psychiatrie und die Pharmaindustrie, das weit davon entfernt ist, Menschen zu helfen."

 

Die Warnungen der FDA, der Vereinten Nationen sowie des deutschen Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) über Psychopharmaka illustrieren die Notwendigkeit, dass Arzneimittelzulassungsbehörden, andere Aufsichtsbehörden, Ämter und Politiker ihren Auftrag unabhängig von Psychiatrie und Pharmaindustrie im Sinne des Patienten erfüllen.

 

"Politiker dürfen sich nicht vor den Karren der Psychiatrie oder Pharmaindustrie spannen lassen", so Bernd Trepping, Vorstand der KVPM Deutschland e.V.. Katrin Lompscher, Senatorin für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Berlin, hat während dessen die Schirmherrschaft einer sogenannten Gemeinschaftsinitiative übernommen, der auch Pharmagiganten wie GlaxoSmithKline, Janssen Cilag, Lilly Deutschland, Novartis, Astra Zeneca, Pfizer und zahlreiche Psychiater angehören.

 

Prof. Dr. Gerd Glaeske und seine Kollegin Dr. med. Kirsten Schubert sehen solche Verfilzungen sehr kritisch. Die beiden Wissenschaftler sorgen mit ihrer 2006 veröffentlichten Studie: "Einfluss des pharmazeutischindustriellen Komplexes auf die Selbsthilfe" für großes Aufsehen. Prof. Glaeske ist Mitglied des Sachverständigenrates der Bundesregierung zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen. Prof. Glaeske und Dr. Schubert zeigen, dass ein Trend aus den USA auch nach Europa übergeschwappt ist: Einige Pharmakonzerne binden Selbsthilfevereinigungen systematisch in ihre Marketingstrategien ein. Die Arzneimittelkonzerne hätten erkannt, so Dr. Schubert, dass Patientenorganisationen großen Einfluss auf die Verschreibung und den Verkauf von Medikamenten haben können.

 

 

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Die KVPM wurde 1972 in München von Mitgliedern der Scientology Kirche gegründet und gehört zum weltweit größten Netzwerk zur Aufdeckung von Missbräuchen in der Psychiatrie.