von Bernd Trepping

korrupt, menschenverachtend, tödlich:

 

Ex-Manager gibt Einblicke in unheilige Allianz zwischen Pharmaindustrie und Psychiatrie

 

Unter dem Pseudonym John Rengen hatte der Pharma-Insider John Virapen im Sommer 2006 einen Enthüllungsroman veröffentlicht, der jede Menge schockierende Einsichten in die kriminellen Machenschaften der Pharmaindustrie gibt. Das Buch beschreibt unter anderem, wie ein Psychiater für die Fälschung einer Studie gesorgt hat, um damit die offizielle Zulassung für ein Psychopharmakon zu erhalten, das zum absoluten Kassenschlager in der Pharmageschichte avancierte. Eine Pille, die zwar in unzähligen Fällen tödliche Folgen hatte, den Hersteller aber vom Mittelfeld an die Spitze der weltweit größten Pharmaunternehmen führte.

 
Ich hatte Gelegenheit den Autor zu sprechen. Das Buch heißt: Rubio spuckt´s aus, A Story from a Pharma-Insider.

 
Im Klappentext heißt es über den Autor: "Er arbeitete unter anderem für Firmen wie Eli Lilly und Novo Nordisk. Einen seiner größten und zugleich fragwürdigsten Erfolge erreichte er bei der Zulassung und Preisaushandlung für das Pharmazeutikum Prozac®, den ersten Blockbuster". Das Antidepressivum Prozac wurde von Eli Lilly entwickelt, in Deutschland wird die Psychopille unter dem Namen Fluctin® verkauft.

 

Den Roman schrieb Virapen als Fiktion, um sich vor Klagen des Unternehmens zu schützen. Die Parallelen sind jedoch eindeutig. Die Firmen werden als "E." und "N." abgekürzt, die Pille, um die es geht heißt "Pro...".

 
Der Stern-Redakteur und Enthüllungsspezialist für Intrigen der Pharmaindustrie, Markus Grill*, war einer der ersten, der das Gewicht dieser Publikation erkannte. Durch ihn erhielt Virapen den Anstoß, ein zweites Buch zu veröffentlichen, in dem die Namen der betroffenen Firmen, deren Produkte und Personen konkret benannt werden sowie weitere brisante Details. Dieses Buch soll dann auch die nötigen Unterlagen und Beweise enthalten und noch dieses Frühjahr erscheinen. Man darf gespannt sein. Bis dahin bleibt es dem Leser überlassen, ob er Virapen glauben möchte oder nicht.

 

Der "Teufel" wechselte die Fronten

 

Nachdem sich Virapen entschieden hatte jetzt mit der gesamten Wahrheit heraus zu kommen, meldete er sich bei der Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte Deutschland e.V. (KVPM). Ein Verein, der in Deutschland vor 35 Jahren von Scientologen und Betroffenen gegründet wurde und Missbräuche der Psychiatrie aufdeckt.

 
In den USA hatte der Schwesterverein der KVPM, die Citizens Commission on Human Rights (CCHR), in unzähligen Veröffentlichungen und Beschwerden auf die möglichen tödlichen "Nebenwirkungen" von Prozac hingewiesen und bei Zulassungsbehörden Druck gemacht, damit sie Verbraucher vor der Droge schützen.

 
Wenige Wochen nach seinem ersten Anruf, organisierte die KVPM Deutschland im Dezember letzten Jahres in Hamburg eine Pressekonferenz, bei der Virapen der Öffentlichkeit zum ersten Mal unverblümt einen kleinen Einblick in seine korrupten Aktivitäten als Pharma-Boss gab.

 

Nachdem Virapen ausgerechnet auf einer Pressekonferenz der KVPM sprach, sorgte dies für einigen Wirbel, Diskussionen und teilweise wilde Spekulationen.


Die KVPM ist seit mehr als drei Jahrzehnten ein sehr standhafter und vor allem lauter Gegner menschenrechtsverletzender Praktiken der Psychiatrie. Die größten Protestaktionen Europas auf diesem Gebiet wurden von ihr ausgerichtet. Mit regelmäßigen Enthüllungen von Missständen in der Psychiatrie, Strafanzeigen und Beschwerden gegen Psychiater, tritt sie permanent in Erscheinung. Die Tatsache, dass nun ein Insider, ein Ex-Manager der Pharmaindustrie, der Jahrzehnte lang mit Ärzten, Professoren und Psychiatern Geschäfte machte, "das Lager wechselt" und ausgerechnet öffentlich auf einer Plattform der KVPM erscheint, sorgte für Aufregung.

 

In seinem Buch gibt Virapen auf Seite 9 unter der Überschrift:  "Nicht wahr" folgenden Hinweis:

 
"Es gibt verschiedene Gründe, aus denen die folgende Geschichte nicht wahr sein darf.

  • Nicht wahr sein darf, was unseren moralischen Überzeugungen widerspricht.
  • Nicht wahr sein darf aber auch das, was Mächtigen ungelegen kommt. Das ist, nebenbei gesagt, oft genug die Wahrheit selbst. 

Der wichtigste Grund dafür, dass die folgende Geschichte nicht wahr sein darf, sind Sie werter Leser, der dieses Buch in den Händen hält. Denn wäre diese Geschichte wahr, dann läge das Buch - statt im Buchladen zum freien Verkauf - verschlossen in irgendeiner finsteren Lagerhalle. Sie würden nichts darüber erfahren.
Mancher, heißt es, habe heutzutage Schwierigkeiten, Wirklichkeit und Erfindung auseinander zu halten. Manche Geschichten müssen als Erfindung gelten, um nicht in finsteren Lagerhallen zu verschwinden."

 

Seinen wahren Namen gab John Virapen auf der Hamburger Pressekonferenz bekannt. Weil er sich durch die darauf folgenden Telefonanrufe und Emails belästigt fühlt, möchte er lieber, dass ich bei seinem Pseudonym, John Rengen bleibe. Bereitwillig hatte er sich mir mit seinem Personalausweis ausgewiesen. Der Co-Autor seines aktuellen Buches heißt Olaf Nollmeyer, er schrieb die deutsche Fassung. Das Buch ist im Trafo-Verlag Berlin erschienen, hat 125 Seiten und kostet 12,80 Euro. Rubio fährt in dem Buch von Kiel nach München. Er ist ein Pharmaboss und erzählt einem Mitreisenden von seinen Machenschaften in seiner Branche.

 

Virapen sagt, er sei insgesamt mehr als 35 Jahre in der Pharmabranche auf internationaler Ebene tätig gewesen. In dieser Zeit habe er in unterschiedlichen Firmen gearbeitet. Seine Karriere als Pharmavertreter habe in Schweden begonnen. Er sei sehr erfolgreich gewesen und sei einem Recruiter des Unternehmens "E" aufgefallen. Dieser habe ihn gefragt, ob er nicht für sein Unternehmen arbeiten möchte und so habe er damals bei dem Unternehmen "E" begonnen.

 

"Man muss wissen wo die Schnittstellen liegen, an denen das Verfahren ausgehebelt werden kann - und muss - wenn es um Profit geht."

 

 

Virapen sagt, er habe seine Sache bei der Firma besonders gut gemacht. Als Farbiger habe er immer wieder Vorurteile wegen seiner Hautfarbe zu spüren bekommen und so habe er den Anspruch entwickelt, es allen zeigen zu wollen, indem er seinen Job besser machte, als jeder andere. So sei er in der Firma bis zum Produkt Manager für den gesamten skandinavischen Bereich aufgestiegen, bis zum Geschäftsführer für "E" Schweden. Firmenintern sei er als ein "Achiever" bezeichnet worden, also jemand, der die Dinge zum laufen brachte. Er sei weltweit einer der ersten gewesen, der versucht habe für "Pro" der Firma "E" eine Zulassung zu bekommen.


Er habe zu den Mitarbeitern gehört, die dem Psychopharmakon "Pro..." - hierzulande auch als "Flu..." bekannt - zum Durchbruch verhalfen. Ein Teufelszeug, das zahlreiche Menschen in den Selbstmord trieb.

 

Auf die Frage, wie es überhaupt möglich ist trotz staatlicher Zulassungsbehörden für schädliche oder gar tödliche Psychopillen eine Genehmigung zu bekommen, antwortet Virapen, dass "Pro..." hier ein anschauliches Beispiel sei. In seinem Buch schreibt er: "Der Spaß, ein völlig unzureichend getestetes Produkt, bei dem die Tests, die überhaupt durchgeführt wurden, zu Selbstmorden unter den Probanden führte, dennoch bei einer staatlichen Behörde gegen alle Wahrscheinlichkeit registriert zu bekommen - dieses betriebswirtschaftliche Vergnügen kostete nur etwa 10.000 US Dollar Bestechungsgeld. Geld aus der Portokasse von "E", einem der weltgrößten Pharmakonzerne, für die ich das damals tat."

 

Virapen meint, wer seine Informationen das erste Mal höre, mag über das Bild, das er über die sauber geglaubte Weste von Medizinern und der Pharmaindustrie erhalte, schockiert sein. Ihm sei klar, dass er mit seinen Aussagen das Bild vieler Menschen erschüttere, die bisher der Meinung gewesen seien, dass die Empfehlungen ihres Arztes oder Apothekers, das Amen in der Kirche sei. Sicher würden viele über ihn denken, dass er ein Schwein sei. Was er getan habe sei auch aus seiner heutigen Sicht unehrlich und korrupt.


Virapen schildert, dass er mit seinem Buch erreichen wolle, dass die Menschen weniger gutgläubig und dafür kritischer werden und hinterfragen, was ihnen von so genannten Autoritäten als richtig und wahr verkauft werde. 


Virapen ist auch überzeugt, dass es nicht in das Bild vieler Leute passe, wenn er sage, dass er für seine Firma "E", 25 Psychiater zu einem Kongress in Puerto Rico eingeladen habe und fünf von ihnen in ein Hurenhaus mitgekommen seien, das er gezahlt habe. Die anderen hätten eine Woche lang Party gefeiert, "Wining and Dining" auf Kosten des Konzerns. In seinem Buch schreibt er: "Bestechung durch sexuelle Dienste geschahen übrigens meistens im Rahmen von Kongressen."

 

Die Frage, wie man sich die Entstehung eines neuen Medikamentes vorstellen müsse und welches die Hürden auf seinem Weg aus dem Kopf eines Chemikers, Mediziners oder eines Menschen seien, der sich überlege, womit er in den nächsten Jahren unglaublich viel Geld verdienen könnte, lässt Virapen "Rubio" in seinem Buch folgendermaßen beantworten: "Die Entwicklung und Lebensdauer eines Medikamentes ist für alle Medikamente im Grunde gleich. Dieser Weg scheint völlig rational, überschaubar und reglementiert zu sein.
Man muss wissen wo die Schnittstellen liegen, an denen das Verfahren ausgehebelt werden kann - und muss - wenn es um Profit geht. Wäre die Absicht hinter allem Handeln, das Wohl des Patienten im Auge zu haben, dann wären viele Medikamente nur recht kurz existent  - sie würden die Labors nicht verlassen oder spätestens bei klinischen Versuchen sterben. Leider ist das nicht allzu häufig der Fall. Und statt des Medikamentes sterben die Menschen. Und erst danach das Medikament. Falls es nicht einfach unter anderem Namen wieder auf dem Markt auftaucht. Und wenn nicht hier, dann in einem anderen Land."

 

Virapen beantwortet im Buch die Frage nach der gängigen Praxis, was passiere, wenn in klinischen Studien verheerende Nebenwirkungen eines Medikamentes beobachtet werden, genauso direkt. Wenn z.B. die Nieren von Patienten versagen, obwohl doch die Behandlung von Arthritis geplant war, wenn die "Neben"-Wirkungen einer neuen Wunderpille unabsehbar sind etc. 


Rubio: "Die Toten können dazu nichts mehr sagen, sie sind nicht das Problem. Problematisch sind die Akten über ihren Tod. Doch auch die lassen sich letztendlich beseitigen, ebenso wie die Leichen selbst."


Virapen fügt noch hinzu, dass jemand, der so lange im Management dabei gewesen sei wie er, wisse, dass es schlicht nicht sein dürfe, dass "kleinliche Skrupel einiger Wissenschaftler ein Problem darstellen".
Speziell dann, wenn in das Marketing für das neue Medikament bereits  Millionen investiert worden seien, damit die Absatzzahlen des neuen Mittels stimmen, sobald es auf den Markt käme. Für die Erfindung der Bezeichnung "Pro..." habe "E" einer Firma über 300.000 Dollar gezahlt. Angesichts all dieser Investitionen dürfe es eine Verzögerung der Zulassung nicht geben. Wenn es zu lange dauere, würde alles getan werden, um die Zulassung zu bekommen, egal was es erfordere.


Wenn die Gefahr bestünde, dass es länger dauert, würden Studien frisiert. Rubio sagt dazu: "In Schweden kann es von der Anmeldung eines neuen Medikaments bis zu seiner Registrierung etwa sieben Jahre dauern. Eine verdammt lange Zeit, wenn jedes verlorene Jahr eine Umsatzeinbuße von 500 Millionen Dollar bedeutet." Und eine verdammt lange Zeit, wenn jemand dem Konzern mit dem Wirkstoff zuvorkommen und den Umsatz für sich selbst einstreichen könnte. Einige zehntausend Dollar bedeuten im Vergleich dazu keine Investition, wenn damit die Registrierung beschleunigt werden kann.

 

Pharmaunternehmen genießen im Allgemeinen einen guten Ruf in der Öffentlichkeit, von "PR Patzern" wie etwa im Conterganskandal einmal abgesehen. Der Mann auf der Straße denkt in der Regel, diese Firmen bemühen sich edel um Hilfe für Kranke. Führende Pharmaunternehmen investieren Millionen in PR-Kampagnen, um dieses Image aufrecht zu erhalten. Virapen macht in seinem Buch "Rubio spuckt´s aus" deutlich, wie weit dieses Image von der Wirklichkeit entfernt ist, wie zum Beispiel durch folgenden Absatz:

 

"Ein Konzern geht in Wirklichkeit davon aus, dass das Produkt auf den Markt kommt und der Umsatz stimmt - es muss auf den Markt, die Zeit drängt, die Konkurrenz hat ähnliches vor, der Erste sein ist allentscheidend - und Leute wie ich werden dafür bezahlt, dass es passiert, egal wie.


In Wirklichkeit haben nur Leute mit der egoistischen Lebenseinstellung wie ich sie damals hatte eine Chance, wirklich Karriere zu machen. Ich hatte nur das im Kopf, was unterm Strich für den Konzern herausspringen könnte. Alles andere auszublenden - moralische Bedenken, etwa wegen einiger ohnehin geistesschwacher Kerle in einem Krankenhaus - war mir längst in Fleisch und Blut übergegangen. Ich war lange genug dabei. Ich hatte es weit genug nach oben gebracht. Ich hatte gelernt, mich zu fokussieren. Unter uns - dass ist das Geheimnis, dass Sie nach oben bringt. Die Fähigkeit, sich zu fokussieren. Ich gab 24 Stunden am Tag jeden Tag für diesen Konzern und meine Karriere - ich gab alles."

 

Grundlage des finanziellen Gewinns ist die Erfindung von Krankheiten.

Unangefochtene Großmeister dieser Disziplin sind Psychiater, lukrative Opfer sind Kinder!


Im Dezember 2006 veröffentlichte die Zeitschrift "Familie" eine Anzeige der Firma Eli Lilly. Die Überschrift dieser Anzeige lautet gewissermaßen sachlich: "Info-ADHS". (ADHS=Aufmerksamkeitsdefizits/ Hyperaktivitätsstörung)

 

Virapen sagt, dass er aus seiner über 35-jährigen Erfahrung in der Pharmaindustrie - die er persönlich als Drogenindustrie bezeichnet - wisse, dass man von einem Pharmaunternehmen keine faktischen Informationen erhalte. Dies gelte seiner Überzeugung nach auch für wissenschaftliche Symposien, wissenschaftliche Magazine, wissenschaftliche Expertenaussagen, sowie für deutsche, amerikanische und schwedische Pharmakonzerne!

 

Das Wort Information müsse korrekt als: "gewünschte Fehlinformation", "gezielte Falschinformation" oder als "umsatzsteigernde Maßnahme der Werbeabteilung des Pharmakonzerns" übersetzt werden.

 

Der aufrichtig Helfende beobachte wo Hilfe nötig sei und wie er am besten helfen könne. Der Profitgeile sehe alle Menschen als hilfsbedürftig an, denn kranke Menschen seien ein gigantischer Markt.

 

Weil in Deutschland keine Tablettenwerbung betrieben werden darf, wird in der Lilli-Anzeige kein konkretes Produkt genannt. Virapen sagt, er wisse aber, dass damit das Produkt "Strat..." verkauft werden solle, - ein Folgeprodukt aus der langen Reihe der Psychopillen, die in den 60er Jahren experimentell und auf ganz klare, spezifische, abgezirkelte Patientengruppen angewandt worden sein sollen. Virapen wolle nicht, dass sein Sohn später im Kindergarten irgend eine Art Psychodrogen bekommt. Verfolgt man aber den Trend der letzten Jahre in Deutschland, so würde diese Gefahr immer größer.

 

Seit Jahrzehnten kritisiert die KVPM, dass von der Psychiatrie immer mehr wissenschaftliche Behauptungen und erfundene Diagnosen in die Welt gesetzt werden, um normales menschliches Verhalten als krankhaft abzustempeln. Auch das Buch nimmt an einer Stelle direkten Bezug auf den besonders subjektiven Bereich der Psychiatrie und gibt dabei Einblicke in das Zusammenspiel zwischen Pharmaindustrie und dem psychiatrischen System.

 

Virapen ist davon überzeugt, dass Psychiater bei der Erfindung von Krankheiten absoluter Meister seien und wichtigster und bester Freund der Pharmaindustrie. Da wasche Virapens Meinung nach eine Hand die andere. Zum Beispiel gebe "E" die Information über eine neue Wunderpille gegen ADHS. Dabei stelle sich die Frage, was ADHS überhaupt sei? Es gebe keinen Beweis für die Krankheit ADHS. Es sei nur eine weitere Diangose, mit der Psychiater bei Kindern unerwünschtes Verhalten willkürlich und subjektiv als psychisch krank brandmarken.

 
In seinem Buch nennt er ein weiteres Beispiel für eine lukrative Krankheitserfindung: "Es gibt tatsächlich ständig eine Fülle von neuen Krankheitsbegriffen die erfunden werden. Nehmen Sie alleine schon die Definition einer Depression. Über die Definition dieser so genannten Krankheit sind sich die größten Experten noch nicht einmal einig. Als internationaler Standart gilt das "Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders" (DSM) der American Psychiatric Association. Die erste Ausgabe des DSM enthielt 1952 die Definitionen von gut hundert verschiedenen Geisteskrankheiten. In seiner vierten Ausgabe (DSM-IV, 1994) gab es bereits 374 Geisteskrankheiten.
Diese unklaren und schwammigen Definitionen für so genannte psychische Störungen liegen auch im Interesse der Pharmaindustrie, denn derzeit besteht die Behandlung von Depressionen im Wesentlichen aus der Vergabe von Psychopharmaka, genauer gesagt von Antidepressiva."

 

Da Pharmaunternehmen aufgrund der Gesetzeslage in Deutschland nicht für verschreibungspflichtige Medikamente werben dürfen, geschieht dies über einige Umwege. So werden von der Pharmaindustrie immer wieder Kampagnen oder Betroffenen-Verbände finanziert oder mitfinanziert. In seinem Buch zitiert Virapen den BUKO Pharma Brief Nr.2/3, April-Mai 1998: In Großbritannien gab es von 1992 bis1997 eine Kampagne "Bekämpft die Depression", die von den PsychiaterInnen- und AllgemeinärztInnen-Verbänden organisiert wurde. Die Kampagne wurde von der Pharmaindustrie mitfinanziert. Die AllgemeinärztInnen wurden aufgefordert, 70% mehr PatientInnen wegen Depressionen zu behandeln und die Medikamente offensiver einzusetzen. Dabei wurde ein klarer Schwerpunkt auf SSRI-Antidepressiva* gesetzt. Es erstaunt wenig, dass alle bedeutenden SSRI-Hersteller die Kampagne unterstützten. Heute wird diese Kampagne von der "Depression Alliance", einer Industrie-gesponserten PatientInnen-Organisation, weitergeführt. Virapen sagt, dass Studien ergeben hätten, dass etwa 70 bis 90 Prozent der SSRI Wirkung auch durch Placebos, also ohne Nebenwirkungen, erreichbar seien.

 

Im Buch dreht sich viel um den so genannten Blockbuster der Pharmabranche, der in der gesamten Geschichte von Rubio immer nur mit "Pro..." oder "Flu..." abgekürzt wird. Nachdem am Ende des Buches, auf Seite 125 unter der Überschrift "Über die Autoren" die Bezeichnung Prozac in voller Buchstabenzahl genannt wird, nennt der Stern Journalist Markus Rill im Internet die offensichtlichen Zusammenhänge zwischen "Pro..." und Prozac, sowie "Flu..." und Fluctin. Aus Sicht der Pharmaindustrie zählt die Pille Prozac mit 54 Millionen Verschreibungen weltweit und zirka 20 Millionen Konsumenten allein in den USA, zum absoluten Kassenschlager, von dem jedes Pharmaunternehmen träumt.

 

Psychiater als stille Terroristen?

 

"Der Crash einer Boing 747 in einem Hochhaus zieht weltweite Empörung, Protest, Haß, milliardenschwere Gegenoffensiven und weltweite Gesetzesänderung zur "Verbesserung der Sicherheit", Veränderungen im Datenschutz und im internationalen Geld- und Flugverkehr nach sich. Vor einem Psychiater, der für 10.000 Dollar eine Studie manipuliert, womit er das zigfache an Opfern verursachte als eine 747 jemals anrichten könnte, machen Menschen sonntags beim Kirchgang bis heute einen Diener." 

 

Die CCHR und ihre Ortsgruppen haben bereits vor 13 Jahren auf die gravierenden Nebenwirkungen hingewiesen die vielfach zum Tod führten. Die Scientology Kirche finanzierte in den Vereinigten Staaten  eine ganzseitige Anzeigenkampagne in der Tageszeitung "USA-Today", doch erst viele Jahre nach Ablauf des Patentrechts, veranlasste die amerikanische Zulassungsbehörde, dass auf der Verpackung der Tabletten mit so genannten Black-Box-Warnungen auf diese Nebenwirkungen hingewiesen werden muss. Es stellt sich die Frage, wieso es so lange dauerte, bis endlich offiziell vor den Nebenwirkungen gewarnt wurde?

 

"Rubio" erklärt diese Frage so: Nachdem die schwedische Psychiatrie damals einen sehr guten Ruf genossen haben soll, habe Rubio einen schwedischen Psychiater bestochen, der als Gutachter für den Gesundheitsrat für "Flu..." eingesetzt gewesen sein soll. Denn die Ergebnisse der Studien seien zunächst auch für die schwedischen Behörden zu schlecht gewesen. Bei dem Psychiater habe es sich um einen so genannten unabhängigen Experten gehandelt, welcher der staatlichen Registrierungskommission die entscheidende Empfehlung gegeben haben soll, nachdem er Rubio und seinen Leuten gezeigt haben soll, wie die mangelhaften Papiere frisiert werden sollten. Die Abmachung: Eine Zahlung von 5000 Dollar vorher und 5000 danach, wenn alles unter Dach und Fach wäre und das neue Medikament zugelassen sei. In jenen Tagen in Schweden seien 5000 Dollar etwa Zehnmal so viel Wert gewesen, wie heute.

 
 
Der damaliger Chef bei "E", der die Bestechung genehmigt haben soll und dessen Baby "Pro..." gewesen sei, sei heute mittlerweile Vorstandsvorsitzender von "E".

 

Später bei den Preisverhandlungen für die Pille, mit den staatlichen Leuten von der Preiskontrolle, landet Rubio einen weiteren Coup. Es hatte ihn nur zwei Krawatten für den Herrn von der Stelle, die die preislichen Richtlinien für die Apotheken erstellt, gekostet, um für eine Pille mit 20mg des Wirkstoffes einen Preis von 1,20 Dollar auszuhandeln. "Der Konzern war sehr glücklich mit dem Resultat." Als danach jedoch eine Expertin des Gesundheitsrates herausgefunden habe, dass bereits 5mg des Wirkstoffes ausreichen würden (und ein Patient sich übrigens auch bei dieser geringeren Menge versucht habe umzubringen), hätte es beinahe ein Problem gegeben. "1,20 Dollar geteilt durch 4 - das hätte einen katastrophalen Umsatzverlust bedeutet! Es war dem Konzern egal, dass er die Zulassung nicht bekommen hatte. Sie hatten ja jetzt einen offiziellen Preis. (...) Damit gingen sie in alle Länder und sagten: `Schaut, in Schweden bekommen wir 1,20 Dollar für unseren Kram.` Und Schweden hatte, wie gesagt, einen ausgezeichneten Ruf, was die Psychiatrie anging. Sie bekamen ihren Preis. Den von mir ausgehandelten Preis. Ich glaube es wurde dann zuerst in Belgien zugelassen," so Virapen in seinem Buch.

 

Virapen sagt, er sei in Schweden wegen Korruption und Bestechung vorgeladen worden, doch die Sache sei zu dem Zeitpunkt bereits verjährt gewesen. Die Bestechung des Psychiaters sei auch amtlich. Die Staatsanwaltschaft in Schweden habe ihm aufgrund der Verjährung nicht mehr an den Kragen gehen können. Als Resultat des Vorganges sei in Schweden das Antikorrpuptions-Gesetz geändert worden.

 

Doch auch wenn die Zulassungsbehörden ihre Zustimmung gegeben haben, müssen Psychiater bei der späteren Anwendung eines so schädlichen Medikamentes in der Praxis sehr genau beobachtet haben, welche Zerstörung es anrichtet. Solche Beobachtungen müssen auch nach der Zulassung gemeldet werden. Doch wie es aussieht, haben hunderte Psychiater die zerstörerische Wirkung des Medikamentes nicht gemeldet.


Von wirklichen Autoritäten auf dem Gebiet der geistigen Gesundheit wäre doch als erstes eine Reaktion zu erwarten gewesen, sobald sich negative Entwicklungen bei der Anwendung abzeichneten. Dennoch blieb der zu erwartende Proteststurm von Seiten der Psychiatrie aus, was wieder einmal zeigt, wie verantwortungslos diese Quacksalber operieren und damit regelmäßig ungestraft davon kommen.

 

Deutschland, März 2005: Die Psychopille "Strattera" erhält die offizielle Genehmigung zur Anwendung bei "ADHS" bei Kindern.

Sechs Monate später warnt die selbe Behörde vor der selben Pille wegen der Förderung von Suizidgedanken bei Kindern und Jugendlichen, läßt sie aber auf dem Markt.

 

Die Folgenden Zahlen dokumentieren eine unterträgliche Gleichgültigkeit der Psychiatrie gegenüber der Gesundheit ihrer Patienten:

  • In Deutschland allein sind zwischen 1991 und 2003 insgesamt mehr als 40.900 Menschen in psychiatrischen Anstalten gestorben.
  • Im Jahr 2005 wurden an 90.000 deutsche Kinder Psychopharmaka verabreicht, Tendenz: steigend!

Dabei erwähnt das Oberlandesgericht Hamm bereits 1982 in einem Urteil die persönlichkeitszerstörerische Wirkung von Psychopharmaka.

 

In den USA wies die FDA* erst im September 2005 den Pharmakonzern "Eli Lilly" an, die Aufschrift auf den Psychopillen Strattera zu verändern, um Informationen über das erhöhte Risiko von Selbstmordgedanken bei Kindern und Jugendlichen aufzunehmen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte stellte übrigens zum gleichen Zeitpunkt die gleiche Forderung. 

 

Virapen schreibt in seinem Buch, dass kanadische Behörden nach Jahren der Verwendung am 9. Februar 2005 die Vermarktung von Adderall XR wegen Berichten von 20 unerklärten Todesfällen, (14 davon bei Kindern) und 12 Schlaganfällen, (davon 2 bei Kindern), suspendierte. Jedes der Opfer hatte Adderall oder Adderall XR genommen.

 

Am 22. März 2004 heißt es in einem Gesundheits-Informationsblatt der FDA über SSRI-Antidepressiva, dass diese "Besorgtheit, Erregungszustände, Panikattacken, Schlaflosigkeit, Gereiztheit, Feindseligkeit, Impulsivität, Akathisie, also schwere Ruhelosigkeit, die zu Manie/Psychosen führen kann, Hypomanie (also eine abnorme Aufgeregtheit), milde Manie und Manie (eine Psychose, charakterisiert durch übersteigerte Gefühle, Größenwahn und überschießende Ideen)" verursachen können.

 

Auf die Frage, was Virapen nach all den Jahren zu dem Sinneswandel führte jetzt die Wahrheit zu veröffentlichen, schilderte er das folgende Erlebnis:


Seine Frau habe mit dem gemeinsamen Sohn den Kinderarzt besucht. Der Kleine sei damals etwas über ein Jahr alt gewesen und es habe sich um eine dieser Routineuntersuchungen gehandelt, denen Kinder in diesem Alter unterzogen werden. Als der Arzt seine Frau gefragt habe, ob der Junge geimpft sei, habe sie verneint. Der Arzt habe daraufhin gemeint, dass sei kein Problem und er würde ihn jetzt eben impfen. Virapen habe mit seiner Frau jedoch die Vereinbarung getroffen, dem gemeinsamen Sohn niemals irgend eine Medikation zuzuführen, der Virapen nicht zugestimmt habe. Also habe sie dem Arzt gesagt, dass sie mit der Impfung nicht einverstanden sei, weil sie erst ihren Mann sprechen wolle. Der Arzt beendete daraufhin das Gespräch, mit der Begründung, dass in seiner Praxis nur geimpfte Kinder behandelt würden.


Virapen habe daraufhin recherchiert und festgestellt, dass dieser Arzt Mitglied einer Impfkommission war, der auch Pharmafirmen angehörten.


Dieses Erlebnis verursachte ihm schließlich Albträume, es habe Erinnerungen an die Oberfläche geholt, die er verzweifelt versucht habe, zu verdrängen. Er wisse, wie diese kleine alltägliche Situation, diese kleine alltägliche Drucksituation bei einem Arzt, der jemandem ein Medikament verschreibt, es einem eigentlich aufschwätze, oder gleich alternativlos aufzwinge, von anderer Seite gesteuert werde. Der Arzt sei bloß Mittelsmann, ein Verkäufer, eine Marionette.


Virapen musste also feststellen, dass ihn sein eigenes Schicksal eingeholt hatte und heute eine Bedrohung für seinen eigenen Sohn darstelle. Dann habe er sich dazu entschieden, etwas zu verändern und seine Geschichte zu erzählen.

 

Virapen schreibt deshalb: "Ich widme dieses Buch meinen drei Kindern. Den ersten beiden, bei denen ich mich dafür entschuldigen möchte, dass sie mich in ihrer Kindheit kaum gesehen haben, weil ich meine Seele dem Teufel verkauft und Tag und Nacht für die Pharmaindustrie gearbeitet habe. Und meinem dritten Kind, dem ich wünsche, dass ihm in seiner Zukunft die verschiedenen Fürchterlichkeiten der Pharmaindustrie erspart bleiben mögen."

 

Eine Robert-Koch-Studie, ist derzeit das aktuelle Vehikel der Psychiarie, um eine psychiatrische Untersuchung ALLER Kinder in Deutschland durchzusetzen.

 

Um auch die Frage zu beantworten wie der Kontakt des Autors zur KVPM Deutschland in München zustande kam, sagt Virapen, er habe zunächst verschiedene Journalisten kontaktiert. Sie hätten aber entweder Geld oder eine Story haben wollen. Bei den Mitarbeitern der KVPM habe er dagegen das Gefühl gehabt, sie seien ernsthaft daran interessiert, Menschen vor schädlichen oder sogar tödlichen Behandlungsmethoden zu schützen.


Zu allem Überfluss habe ihm seine Frau damals auch noch die Anzeige von Eli Lilli im ELTERN Magazin gezeigt, freundlich und vierfarbig, was ihn sehr aufgebracht und dazu bewogen habe etwas gegen dieses subtile Geschäft auf Kosten von Kindern zu unternehmen.

 

Virapens Entscheidung, die KVPM zu kontaktieren, stellte sich wenig später bereits als effektive Massnahme heraus, denn wenige Wochen, nachdem er sich bei den ehrenamtlichen Aktivisten in München gemeldet hatte, nahm er schon mit zwei Vorständen des Vereins an einem Fachgespräch der Partei Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion in Berlin teil. Bei diesem Gespräch saßen die Besucher mit Abgeordneten und Vertretern aus den Bereichen Psychiatrie, Psychologie, Pädagogik, einem Vertreter der Krankenkasse und einigen weiteren Interessenvertretern an einem Tisch. Es ging um künftige Präventionsmaßnahmen, damit Kinder in Deutschland besser vor psychischen Krankheiten geschützt werden. Für die Psychiatrievertreter und Lobbyisten bedeutet das im Klartext: Mehr Psychiater und Psychologen und vor allem mehr Geld! Grundlage für dieses Fachgespräch lieferte eine neue Studie des Robert-Koch Instituts, in der die Behauptung aufgestellt wird, dass es eine Verschiebung bei Kindern von physischen zu psychischen Krankheiten gebe. Ein vollkommener Blödsinn. Da Virapen wisse, wie solche Studien zustande kämen, um bei Politikern Handlungsbedarf vorzutäuschen, war es überaus wichtig, dass sie dort waren und als einziger Gegner der Vertreter der Psychiatrie vorsprachen.

 

Seit dem Virapen mit Vertretern der KVPM in Berlin und auch bei der Pressekonferenz in Hamburg aufgetreten ist, wird er wiederholt von völlig Fremden gefragt, ob er Mitglied bei der KVPM oder Scientologe sei. Virapen sagt, ihm sei es unverständlich, warum diese Art Anfragen kämen und welche Rolle es spielt. Man solle ihn lieber fragen, wie man sich oder seine Kinder vor einem Arzt schützen kann, der vor den Karren irgend eines Pharmaunternehmens gespannt wurde, um deren gesundheitsschädliche Produkte zu verkaufen. Stattdessen erhalte er immer wieder Anrufe oder E-Mails bzgl. dieser Mitgliedschaftsfrage. Mit Scientology habe er sich noch nie befasst, das sei auch nicht seine Mission. Er ist auch kein Mitglied der KVPM. Er sei auf der Suche nach Verdienstmöglichkeiten, um einige rechtliche Schritte gegen seinen früheren Arbeitgeber zu finanzieren. Die Arbeit bei der KVPM geschieht in Deutschland bisher jedoch nur auf ehrenamtlicher Basis.

 

"Korruptionsmanager" Virapen wird selbst ins Aus befördert

 

Zur Frage, auf welche Weise er seinen Konzern damals verlassen habe, schreibt Virapen: "Mir wurde in Puerto Rico eine Stelle als Geschäftsführer für den Bezirk Karibik angeboten. Etwa 30 Tage nachdem ich sie angetreten hatte wurde ich entlassen."

 

Es sei einfach behauptet worden, er hätte andere dazu veranlasst, schlecht über "E" zu reden. Doch aus welchem Grund hätte er das tun sollen, wo er bei dem Unternehmen eine wunderbare Karriere machte? Rubio glaubt, dass er einfach zu viel gewusst habe. Er sei mit diesem Wissen für einige der Firma zu einer potentiellen Bedrohung geworden. Es sei damals so abgelaufen, dass er zu einem Managerseminar in die Konzernzentrale in den USA gerufen wurde. Er könne sich noch erinnern, wie um Punkt 8 Uhr morgens das Telefon in seinem Hotel geklingelt habe. Er sollte sofort erscheinen. Dort habe ihm dann ein Mann mitgeteilt, dass er entlassen sei. Als er nach dem Grund gefragt habe habe der Kerl gesagt, es sei, weil er schwarz sei und er die Karriereleiter ein wenig zu fix hinaufgeklettert sei. Als Rubio nach diesem Gespräch in seinem Büro in Stockholm angerufen habe, habe er von seinen früheren Mitarbeitern erfahren, dass bereits alle Schlösser ausgetauscht worden sein sollen. Der Konzern habe auf diese Weise Dokumente und Belege für korrupte Aktivitäten, die Rubio im Namen der Firma ausführte, unter seine Kontrolle gebracht. In Puerto Rico gelte außerdem amerikanisches Recht. Da musste die Firma keine Abfindung zahlen. In Schweden, wie in anderen europäischen Ländern, seien Konzernmitarbeiter vor willkürlichen Entlassungen geschützt. Das hätte dem Konzern weit mehr als ein Flugticket nach Puerto Rico gekostet. Renen schreibt: "So wurde ich offensichtlich gelinkt, genauso, wie ich es für das Unternehmen als Korruptionsmanager getan hatte, wenn ich die Zulassungsbehörden für Arzneimittel getäuscht hatte."

 

Es sei auch zu einer Verhandlung vor einem Arbeitsgericht in den USA gekommen. Nach der Gerichtsverhandlung habe sein Anwalt mit dem Richter gesprochen, der Richter habe keine Zweifel daran gelassen, dass er seine Sache bewiesen hatte und die Kündigung rechtswidrig gewesen war. Als jedoch wenige Wochen später das schriftliche Urteil nebst Begründung zugestellt worden sein soll, habe das Urteil komplett anders gelautet und nicht er, sondern "E" habe Recht bekommen. Sein Anwalt habe gegen das Schreiben beim US Appeals Court in Boston Einspruch eingelegt. Als sein Anwalt aber in Boston zu einem Termin eingeflogen sein soll, um ihn zu verteidigen, habe ihn noch auf dem Weg zum Gericht ein Fax erreicht, mit der Nachricht, er bräuchte das Flugzeug gar nicht erst zu besteigen. Man hätte bereits gegen ihn entschieden gehabt. Sein Anwalt sei fassungslos gewesen, da er derartiges in seiner langen Karriere niemals zuvor erlebt habe.

 
 
Rubio erzählt in seiner Geschichte wie er ausgebildet wurde, um für den Konzern die schmutzige Arbeit zu machen. Dem Leser leuchtet ein, dass diese Firma, die es geschafft haben soll sogar Regierungen zu bestechen, nicht zusehen wird, wie er, noch dazu ein Ausländer, ein Gerichtsverfahren gegen sie gewinnt.

 

Noch im diesem Frühjahr soll das zweite Buch fertig sein. Neben den konkreten Namen der beteiligten Firmen, deren Produkte und Namen von beteiligten Personen, will Virapen weitere Beispiele korrupter Aktivitäten, bei denen es auch um andere Medikamente als um Psychopharmaka gehen soll, nennen. Es soll eine Art Selbstbiographie über Bestechungsgelder in Form von Waren und Dienstleistungen, Besuche in Bordells, luxuriöse Mittagessen, inklusive abgebrochener und dunkle klinische Tests gehen. Wer sein erstes Buch gelesen und damit die Grundlagen des Pharmageschäfts verstanden hat, dem kann Virapen in seinem zweiten Buch schon einiges mehr zumuten. Wer es ohne Vorkenntnisse liest, wird es wahrscheinlich nicht glauben wollen, wären da nicht die konkreten Namen, die alles nachprüfbar machen sollten.

 

 

Sehr geehrter Leser, bitte unterstützen Sie die Arbeit der Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte Deutschland e.V. 
Nur sehr wenigen ist das Ausmaß der immensen schädigenden Einflüsse der Psychiatrie auf die Gesellschaft offenbar. Meist sind es Betroffene die dies erkennen, in der Regel können aber Menschen unter psychiatrischer Gewalt nur noch wenig ausrichten. Die KVPM braucht deshalb Spenden und Mitglieder. Die Zeit drängt. Prozac (Fluctin) erhielt letzten Sommer seine Zulassung zur Verabreichung an Kinder in ganz Europa. Spendenkonto: KVPM Deutschland e.V. Postbank München, Kontonummer: 86-584-804 Bankleitzahl: 700 100 80.

  • Markus Grill, Journalist des Nachrichtenmagazins « Der Stern » zum Buch von John Virapen
  • BUKO:Bundeskoordination Internationalismus (BUKO)
    www.bukopharma.de/Pharma-Brief/PB-Archiv/1998/phbf9802.html
  • SSRI (Serotonin Wiederaufnahmehemmer)
    Selektiver Serotonin-Reuptake-Wiederaufnahme-Inhibitoren sind Antidepressiva, die eine bestimmte Auswirkung auf die Gewebsflüssigkeit des Gehirns haben sollen.
  • FDA Food and Drug Administration, Bezeichnung der amerikanischen Arzneibehörde
  • weiteres zu den Aktionen der Citicens Commission on Human Rights International, mit denen Druck auf die FDA wegen der Zulassung von Prozac ausgeübt wurde.
  • Die Geschichte von Alfredo Perquito, einem Ex-Pharmamitarbeiter, der der Industrie unbequem wurde und nach einem Messerangriff im Krankenhaus landete:
    www.theguardian.com/world/2000/sep/17/theobserver2