Untersuchung Südafrikanischer Psychiatrielager nur mit Hilfe von Experten

 

München, den 7.9.1976

 

Dreizehn geheime psychiatrische Arbeitslager, in denen zur Zeit über 11000 farbige Südafrikaner zur Zwangsarbeit interniert sind, sollten nach Informationen des ehemaligen Präsidenten des schwedischen Roten Kreuzes, J. Hjalmarsson und nach Auskunft des Pressesprechers Mercier vom Internationalen Roten Kreuz in Genf bereits in Kürze untersucht werden. Dies hatte die "Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte e. V. (am 27. Juli 76) in München mitgeteilt.

 

Auf eine neuerliche Anfrage beim Roten Kreuz hin teilte jetzt der Generaldirektor für Afrika, Frank Schmidt mit, dass dies nicht zutreffe und man bisher noch zu keiner Entscheidung gekommen sei. Schmidt machte jedoch deutlich, dass das Internationale Rote Kreuz URK) die Hilfe von Experten brauche, falls man sich entscheiden würde, nach Südafrika zu gehen. Dies sei unbedingt notwendig, da das IRK keine eigenen Experten besitzt, die sich auf dem Gebiet der Psychiatrie auskennen.

 

Inzwischen wurde aus Südafrika bekannt, dass die dortige Gesundheitsbehörde unter dem Druck einer drohenden Untersuchung durch das IRK bereits mehr als 4.5 Mill. Mark in die Säuberung der psychiatrischen Arbeitslager investiert hat, die sich in leeren Minenfeldern der südafrikanischen Republik befinden. Häufiger Anlass für die Einweisung der "Patienten", die mit starken Beruhigungsmitteln und Elektroschocks behandelt werden, waren in nachprüfbaren Fällen eher geringfügige Vergehen wie Gewaltanwendung, Trunkenheit und anomales Verhalten.

 

 

 

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Die KVPM wurde 1972 in München von Mitgliedern der Scientology Kirche gegründet und gehört zum weltweit größten Netzwerk zur Aufdeckung von Missbräuchen in der Psychiatrie.