Besucherrekord bei Ausstellung über Psychiatriemissbräuche
Protest mit 10 Särgen durch Berlins Innenstadt
Berlin, 30. Mai 2011:
Mit einem Besucherrekord von mehr als 3.000 Interessierten der Ausstellung "Psychiatrie: Tod statt Hilfe" in 6,5 Tagen beendete gestern die Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte Deutschland e.V. (KVPM) ihre Informations- und Protestwoche gegen den 3. internationalen ADHS-Psychiatriekongress, der am Wochenende im Kongresszentrum ICC Berlin zu Ende ging.
Die Ausstellung wurde vergangenen Dienstag in einem 150 m² großen Zelt am Potsdamer Platz geöffnet und ging gestern Abend zu Ende.
Rosel Z., Mutter, klagt vor dem Psychiatriekongress an:
"Die Psychiatrie hat meinen Sohn umgebracht."
Höhepunkt der Proteste war am Samstag, 28. Mai 2011, ein Marsch, bei dem betroffene Mütter, gefolgt von Menschenrechtlern mit 10 Särgen auf ihren Schultern, von der Gedächtniskirche bis zum Kongresszentrum (ICC) am Messedamm marschierten. Die Aktivisten stellten die Särge vor die Tür der Psychiatrietagung und veranstalteten eine Kundgebung. Dem Protestzug folgten etwa 500 skandierende Teilnehmer aus 11 verschiedenen Ländern. Mit Blumen, Trauerkerzen und einer professionellen Sängerin bildeten die Teilnehmer den Hintergrund für die ergreifende Rede von Rosel Z., die vor wenigen Monaten ihren Sohn durch die Psychiatrie verloren hatte. Frau Z. klagt an: ?Die Psychiatrie hat meinen Sohn umgebracht.? Am Ende ließen die Menschenrechtler 500 schwarze Luftballons aufsteigen und nach einer Gedenkminute für die Opfer der Psychiatrie drei Leichenwagen vorfahren, in denen die Särge zur späteren eigentlichen Verwendung überführt wurden.
Chef der Internationalen ADHS Vereinigung, Prof. Dr. Andreas Warnke, verliert die Fassung.
Mit ihrer "tödlichen" Botschaft erreichten die Menschenrechtler Hunderte von Psychiatern. Prof. Warnke, Cheforganisator der ADHS-Psychiater und Präsident der Weltvereinigung für ADHS, verlor regelrecht die Fassung, als er vom Vorstand der KVPM Deutschland e.V. persönlich eine Freikarte zum Besuch der Ausstellung "Psychiatrie: Tod statt Hilfe" überreicht bekam.
Prof. Warnke sagt: "Dieser Kongress zielt darauf ab, unser Verständnis von ADHS ... als lebenslange Störung zu propagieren..."
Bernd Trepping, Präsident der KVPM Deutschland e.V., befürchtet, dass Prof. Warnke weniger an der geistigen Gesundheit seiner Patienten liegt, als an dem einträglichen Geschäft mit der Pharmaindustrie. Trepping wirft Professor Warnke massive Interessenkonflikte vor, da er sich von mehreren Pharmafirmen für Studien und Vorträge bezahlen lässt, die seinen ADHS-Kongress sponsern.
Vor diesem Hintergrund kann kein unabhängiger Medizinkongress stattfinden. Es handelt sich hier viel mehr um eine Werbeveranstaltung der Pharmaindustrie um den Umsatz mit gefährlichen Psychopillen weiter anzukurbeln.
Für weitere Informationen:
Bernd Trepping, Tel. 0178 - 613 74 67
Nicola Cramer, Tel. 0178 - 540 47 35
Die Fotos der KVPM in der Anlage sind zur freien Verfügung.
KVPM Deutschland e.V., Amalienstr. 49a, 80799 München,
Tel. (089) 273 03 54,
Fax (089) 28 98 67 04,
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Die KVPM wurde 1972 in München von Mitgliedern der Scientology Kirche gegründet und gehört zum weltweit größten Netzwerk zur Aufdeckung von Missbräuchen in der Psychiatrie.