Film und Diskussion über Elektroschock im "Isabella"

 

(Ankündigung zu der Film- und Diskussionsveranstaltung am Donnerstag, den 15. Juni 1978, um 18 Uhr)

 

München den 13. 6. 1978

  

Während einige Psychiater fordern "die letzten Elektroschockgeräte zu verschrotten" und von einer "anachronistischen, überflüssigen und unmenschlichen Therapie" sprechen, befürworten einige psychiatrische Kapazitäten eine "Renaissance" der Schockbehandlung.

 

Immerhin enthüllte eine von der "Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte e.V." (München) bei allen psychiatrischen Landeskrankenhäusern durchgeführte Umfrage: In etwa 70% aller Kliniken gehört der E-Schock noch zum Therapierepertoire.

 

Dazu werden am Abend um 18 Uhr im Münchner Isabella Filmstudio (Neureutherstr. 9) gezeigt:

  • "Anna - Kind der Sonne", (90 Minuten lang) ein holländischer Film, in dem die "Heilung aus der Steckdose" eine wesentliche Rolle spielt.
  • Der zweite Film "Elektroschock", wurde bereits in der ARD-Fernsehsendung "Bilder aus der Wissenschaft" ausgestrahlt und rief bei Schockbefürwortern große Aufregung hervor. Der Grund: Es wurde eindrucksvoll dokumentiert, dass sich schon nach wenigen Schocks, neben anderen drastischen Nebenwirkungen, bleibende Hirnschäden zeigen können.

 

Im Anschluss an die Vorführung der beiden Filme werden der Salzburger Universitätsprofessor Dr. Gerhard Haarer (einer der bekanntesten Verteidiger des Elektroschocks) und der Münchner Psychotherapeut Dr. Dieter Hellauer (ein äußerst sachkundiger Kritiker der "Starkstromtherapie") an einer Diskussion im Isabella teilnehmen. Damit ist eine harte, aber fachkundige Diskussion zu erwarten, die sicherlich eine Reihe aufschlussreicher Resultate mit sich bringen wird.

 

 

 

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Die KVPM wurde 1972 in München von Mitgliedern der Scientology Kirche gegründet und gehört zum weltweit größten Netzwerk zur Aufdeckung von Missbräuchen in der Psychiatrie.